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Positive Denkmuster

Oft meinen wir zwar, dass wir etwas doch wirklich wollen (vor allem dann, wenn wir im bedürftigen Zustand von "ich brauche das unbedingt" sind) aber wenn wir unsere Gedanken näher betrachten, dann stellen wir fest, dass unser wollen sehr eingeschränkt ist.
Was uns nämlich oft nicht bewusst ist, sind die täglichen Gedanken, die eigentlich gegen das "wollen" sprechen. Wir tragen eine Vielzahl an unbewussten Wiedersprüchen, Ängsten, Selbstzweifeln, Ablehnungsgedanken und falschen Denkmustern in uns, die das verhindern, was wir bewusst meinen "um jeden Preis zu wollen."
In der Summe der Gedanken sagt unser Unterbewusstsein dann im Grunde das genaue Gegenteil, nämlich: Ich will das nicht!

Angenommen, wir wollen bewusst unbedingt einen neuen Job - weil wir gerade gar keinen haben, weil wir im jetzigen unzufrieden sind, zu wenig Geld verdienen, oder oder....
Wir meinen, das auch wirklich zu wollen und doch laufen unbewusste Gedankenmuster in uns ab, die dagegen sprechen.
Dinge, die gegen den neuen Job sprechen: "aber im neuen Job würde ich die nette Kollegin X nicht mehr haben", "mir könnte die neue Umgebung Angst machen", "wird mir die Arbeit auch wirklich Spass machen", "vielleicht muss ich dann weiter fahren, habe ungünstige Arbeitszeiten", u.s.w.
Dazu kommen oft noch Ängste und Selbstzweifel wie "werde ich den Ansprüchen genügen können", "vielleicht bin ich nicht gut genug", "vielleicht mögen mich die neuen Kollegen nicht", "den Job wollen sicher tausend Andere, wieso sollten die ausgerechnet mich nehmen", u.s.w.

Manchmal sprechen auch einfach fest verankerte Glaubenssätze gegen etwas. Was - nach unserem Glauben - nicht sein kann, das gibt es auch nicht.
Das können bereits in der Kindheit verankerte Glaubenssätze sein oder auch solche, die wir als realistische Erwachsene entwickelt haben.
So, wie ein Bekannter letztens sagte "schön und gut mit dem positiven Denken, aber dass es meine Tiere gesund machen kann ist dann doch ein bisschen abgedreht".
Vielleicht würde nicht gerade eine Wunderheilung passieren (obwohl es genügend Menschen gibt, die auch daran glauben und genügend Fälle bekannt sind, wo Menschen durch reine Überzeugung wahre Wunder vollbracht haben) aber vielleicht hätte die Umlenkung der Aufmerksamkeit ihn auf einen Bericht über ein neues Heilmittel gebracht oder er hätte aus seinem Inneren eine sinnvolle Problemlösung gefunden.

Wie oft hören wir Sätze wie "ich will ja aber schau, ich kann nicht - es geht nicht, es gibt keinen Weg"? Oder sagen solche Sätze selber zu Anderen? Oder denken sie zumindest?
Die Wahrheit ist, dass wir in diesem Moment etwas nicht wirklich "wollen".
Etwas wirklich wollen bedeutet, dass wir es annehmen können mit all seinen Konsequenzen.
Wenn wir etwas wirklich aus tiefstem Herzen und ohne Zweifel wollen, dann wird auch kein einziger Gedanke in uns dagegen sprechen.

 

Wenn wir akzeptieren, dass unsere Realität ein Spiegel unseres Inneren ist, dann liegt hier auch die Chance, unsere unbewussten Denkmuster zu erkennen. Wonach streben wir gerade wirklich? Was wollen wir gerade wirklich?

Manchmal dient uns der aktuelle Zustand auch einfach gerade für etwas Anderes, das wir eigentlich unbewusst erreichen wollen und für das wir diesen Weg unbewusst als sinnvolle Lösung betrachten.
Wenn wir also erkennen, was eigentlich als Ziel dahintersteht, dann hätten wir die Chance, nach anderen Lösungen zu suchen.
Die Frage mag paradox klingen - aber wir sollten uns doch auch fragen "dient uns das jetzige Unglück auch in irgendeiner Form"?
Gerade ist die Kündigung vom Vermieter ins Haus geflattert und man denkt "oh Graus, ich sitze bald auf der Strasse, ich will gar nicht umziehen".
Mit der Frage "wozu dient die Kündigung", würden wir vielleicht auf etwas stossen wie dass uns der ständige Zwist mit Nachbar X schon eine Weile ganz krank macht, man einen Umzug als "Neugestaltung" betrachtet, Tapetenwechsel braucht, oder, oder.....
Wir würden also darauf kommen, dass uns die Kündigung tatsächlich dient, weil sie eine unbewusste Lösung eines anderen Problems darstellt.

Manchmal wollen wir uns auch nur etwas "beweisen". Wir sind mit tiefen inneren Denkmustern verhaftet wie "ich habe das doch gar nicht verdient", die wir uns zwanghaft immer wieder beweisen müssen.